Thüringen-Lese

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Viel wurde schon geschrieben über den großen deutschen Dichter. Doch kein Schiller-Buch ist wie dieses: Um den Leser nicht mit wiederholt Gehörtem zu langweilen, setzt der Autor Jürgen Klose ein gewisses Maß an Vorwissen voraus. Er selbst gibt kein Urteil, sondern trägt auf strukturierte Weise zusammen, was andere über Friedrich Schiller zu berichten wussten und wissen.
Friedrich Schiller in Thüringen - Wo sich der Dichter überall aufhielt

Friedrich Schiller in Thüringen - Wo sich der Dichter überall aufhielt

Hanno Klöver

Einen großen Teil seines Lebens verbrachte Schiller in Thüringen. Viele Orte können sich heute durch Schillers einstige Präsenz auszeichnen.

 

1782 reist Friedrich Schiller zwei Mal vom Herzogtum Baden aus ins Ausland nach Mannheim, um sich dort  Aufführungen seines Stückes Die Räuber anzusehen. Beide Male tut er dies ohne die Reiseerlaubnis seines Herzogs Carl Eugen, welcher ihm daraufhin Festungshaft androht und jegliche weitere „Schriftstellerei" verbietet. Angesichts dessen entschließt sich Schiller, die Flucht aus Stuttgart anzutreten.

Asyl findet Schiller im Winter 1782 schließlich im thüringischen Bauerbach auf dem Gut von Henriette von Wolzogen, der Mutter eines seiner Freunde. Hier schreibt er unter anderem das bekannte Drama Kabale und Liebe, das zunächst noch Luise Millerin hieß. Häufig geht er in dieser Zeit ins nahegelegene Meiningen und besorgt sich dort Tinte, Papier, sowie Bücher aus der  dortigen  Hofbibliothek.

                                                                                                                                                               

Später, auf einer Reise durch Rudolstadt 1787, lernt Schiller Charlotte von Lengefeld, seine spätere Frau, kennen. Ihretwegen verbringt er recht viel Zeit in Rudolstadt, vor allen Dingen als Gast im Hause von Lengefeld. Während eines längeren Sommeraufenthaltes Schillers, wird hier zu einem Dichtertreffen eingeladen, zu welchem auch der bereits sehr renommierte Johann Wolfgang von Goethe erscheint. An diesem Tag treffen sich die beiden Dichter zum ersten Mal.

Goethe empfiehlt Schiller für eine Professorenstelle an der Universität Jena, die dieser 1789 antritt. Dort lehrt er Geschichte, obwohl er eigentlich Professor der Philosophie ist. Außerdem erhält er, sehr zu seiner Enttäuschung, kein Gehalt. 

 

Auf Schillers Ankunft an der Universität wird gespannt gewartet. Zu seiner Antrittsvorlesung erscheinen derart viele Studenten, dass der Hörsaal diese nicht einmal annähernd unterbringen kann.  Die Vorlesung muss in den größten Saal der Universität verlegt werden.

In Jena entwickelt sich eine enge Freundschaft zwischen Schiller und Goethe, welche sich öfters in Schillers Gartenhaus treffen, wo sie gemeinsam Balladen verfassen, oder sich über literarische, philosophische und naturwissenschaftliche Themen austauschen. Besonders Schiller ist in dieser Zeit sehr produktiv. Im Jahr 1797 verfasst er etliche Balladen, wie Der Taucher, Der Handschuh oder Der Ring des Polykrates. In Jena heiratet Schiller auch Charlotte von Lengefeld. Die Trauung findet in einer kleinen Dorfkirche in Wenigenjena statt. 
 
1799 zieht Schiller nach Weimar, wo er die Arbeiten an der Wallenstein-Trilogie beendet, die ihm bald darauf beträchtlichen Ruhm einbringt. Schiller hat an diesem Punkt schon seit einiger Zeit mit langwierigen Krankheiten zu kämpfen. Während seiner Weimarer Zeit verschlechtert sich sein Zustand jedoch immens. Trotzdem ist er noch in der Lage viel Kreatives zu schaffen. Unter anderem die Dramen Wilhelm Tell und Maria Stuart  entstehen noch in diesem Zeitraum.  Am 9. Mai 1805 erliegt Schiller seinen Krankheiten.


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Heute befinden sich in all diesen Orten Ausstellungen, Museen, Gebäude oder Plätze, die daran erinnern, dass der berühmte Friedrich Schiller zu einem bestimmten Zweck dort gewesen ist. Hier eine Auswahl:

 

Schiller Museum Bauerbach

Baumbachmuseum Meiningen

Schillerhaus Rudolstadt 

Schillers Gartenhaus Jena

Romantikerhaus Jena (Literaturmuseum)

Deutsches Nationaltheater Weimar 

Goethe und Schiller Archiv Weimar

 

 

 

***Fotos: Lisa Neumann; Tina Romstedt

 

Textquellen: 

Annel, Ingrid; Annel, Ulf: Er scheint zu Poesie Genie zu haben. Eulenspiegel Verlag, Berlin 2009

Klose, Jürgen: Kennst du Friedrich Schiller?.  Bertuch Verlag, Weimar 2009   

 

http://kulturreise-ideen.de

http://www.schiller-lockt.de

http://de.wikipedia.org

 

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