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Richard Wagners Thüringen

Richard Wagners Thüringen

Sebastian Keßler

Wilhelm Richard Wagner, geb. am 22 Mai 1813 in Leipzig, war nicht nur Sachse oder Deutscher - er war ein echter Europäer. Herbeigerufen von seinen Gönnern, Gedemütigt von Publikum und Kritikern, getrieben von einem gigantischen Schuldenberg und steckbrieflich gesucht wegen seiner Teilnahme an einem gescheiterten Volksaufstand bereiste er den Kontinent. Leipzig, Dresden, Würzburg, Königsberg, Riga, Paris, London, Zürich, Luzern, München, Bayreuth, Sizilien und Venedig waren Stationen seines Lebens.
Thüringen lernte Richard Wagner zunächst nur auf der Durchreise kennen. Zum Beispiel, als er im April 1842 enttäuscht aus Paris zurückkehrte, um seinen Rienzi in Dresden aufzuführen. Der Anblick der Wartburg inspirierte ihn so stark, dass er später notierte: „Einen seitab von Ihr gelegenen fernen Bergrücken stempelte ich sogleich zum >Hörselberg< und konstruierte mir so, in dem Tal dahinfahrend, die Szene zum dritten Akt meines >Tannhäuser<." Bereits 12 Monate später hatte Wagner die Dichtung zu seiner Oper „Der Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg" vollendet. Die Arbeiten an der Partitur schloss er am 13. April 1845 ab.

Die für die Mitte September geplante Uraufführung der Oper sollte den Besucher direkt nach Thüringen an die Wartburg und die Hörselberge versetzen. Tag und Nacht wurde an dem gewaltigen Bühnenbild gearbeitet. Doch die Aufführung verzögerte sich wegen, wie Wagner notierte, „Versäumnissen der Dekorationsmaler" um mehr als vier Wochen.

Das Dresdner Publikum zeigte sich von der aufwendigen Produktion nicht sonderlich beeindruckt. Umso mehr begeisterten Wagners Kompositionen den zu dieser Zeit in Thüringen lebenden Franz Liszt. Der kannte Wagner zwar nur flüchtig, wollte das aber ändern.

Im Frühjahr 1848 reiste Franz Liszt nach Dresden, um Richard Wagner zu besuchen. Es sollte der Beginn einer langen, tiefen Freundschaft werden. In seiner Funktion als „großherzoglicher Kapellmeister in außerordentlichen Diensten" brachte Liszt nicht nur den Tannhäuser 1849 erfolgreich in Weimar auf die Bühne, sondern ermöglichte auch eine Jahr später die Uraufführung von Wagners Oper „Lohengrin" am gleichen Ort.
Doch Wagner wollte mehr. Er suchte abermals sein Glück in Paris. Dort pflegten die Herren diverser Clubs ein gemütliches Zusammensein, bevor sie, lange nach Ouvertüre und erstem Akt, in die Oper gingen. Für gewöhnlich wurden die Müßiggänger durch ein obligates Ballett auf der Bühne begrüßt. Doch Wagner hatte sein Ballett bereits im ersten Akt auftreten lassen. Das war für die Herren des einflussreichen Jockey-Club zu viel. Nachdem sie bei der Pariser Uraufführung 1861 das Ballett verpasst hatten, zettelten sie einen handfesten Skandal an! Es mag für Wagner ein Trost gewesen sein, dass er inzwischen die 24 Jahre jüngere Cosima, eine Tochter seines Freundes Franz Liszt, kennen gelernt hatte.

Doch bleiben wir bei der Verbindung zwischen Richard Wagner und Thüringen. Diese ist bis heute natürlich durch den Tannh&auauml;user geprägt. Der Bayern-König und Wagner-Mäzen Ludwig II. war von dem Stoff so fasziniert, dass er im Park von Schloss Linderhof eine künstliche Grotte anlegen ließ. Die Venusgrotte machte sich der Märchenkönig zu seinem 32. Geburtstag am 25. August 1877 selbst zum Geschenk.

Richard Wagners Sohn Siegfried brachte den Tannhäuser 1930 in Bayreuth auf die Bühne und ließ sich für seine Inszenierung ebenfalls in Thüringen inspirieren. Sein Bühnenbild entstand nach einem Besuch in den Saalfelder Feengrotten.

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Quellen:
Meyers Konversations-Lexikon, Siebzehnter Band (1897).
Carl Friedrich Glasenapp, Das Leben Richard Wagners (1876-1911).
Reclams Opern- und Operettenführer, 37. Erweiterte Auflage (2002).

Bilder: gemeinfrei

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