Kinder und auch Erwachsene pusten gern die kleinen Fallschirmchen der Pusteblume in die Luft.
Wo werden sie wohl landen?
Die Samen keimen überall, sogar auf den kleinsten Flecken. Auf Wiesen, Straßenrändern, Parkplätzten usw. Das wunderschöne Gelb leuchtet uns entgegen. Er ist eine Allerweltspflanze, die Hauptblütezeit ist von März-September. Der Löwenzahn gehört zur Familie der Korbblütler und zu den ersten Wildkräutern im Frühjahr. Leider kennen ihn viele Menschen nur als lästiges Unkraut. Wenn Sie meinen Artikel lesen, werden Sie ihre Meinung ändern! Sie können die Blätter, die Blüten und die Wurzeln ernten. In allen Teilen stecken Bitterstoffe, die z.B. die Verdauung anregen.
In Deutschland wird Löwenzahn sogar als Heil-Pflanze angebaut. Das hat seinen Grund: Er enthält viele Wirkstoffe wie Vitamine: C, D, B und A sowie Mineralstoffe.
Die ganz großen Blätter verwendet man nicht mehr, nur bis zu einer Länge von 6-8 cm, auch nicht für den Tee. Im Herbst werden die Wurzeln geerntet. Die Röhrchen mit der weißen Milch dürfen Kinder nicht verzehren, dass wissen wir schon von der Großmutter. Auch Erwachsene sollten davon nicht zu viel essen (Durchfall).
Die Blätter wirken sowohl frisch, getrocknet oder als Saft harntreibend. Aber auch die Wurzel ist mit ihrer reinigenden Wirkung auf die Leber nicht zu verachten. Auch als Abführmittel und zur Anregung der Gallenproduktion kann sie hilfreich sein. (Fragen Sie bei Bedarf in der Apotheke nach!).
Der Löwenzahn wird in der Heilmedizin mit der Klette (Entgiftungspflanze) gemischt um den kräftigen Reinigungseffekt auszubalancieren.
Löwenzahnsalat: auch gemischt mit anderen Kräutern ist wegen seines Vitamin C-Gehaltes ein gutes Mittel zur Blutreinigung als Frühlingskräuterkur. Wir verwenden nur die kleinen Blättchen, das sollten Sie auch tun! Diese bereichern jeden Salat. Die zarten Blätter schmecken nicht nur den Tieren! Sie sind in Frühlingssalaten einfach nicht wegzudenken als „Geschmacks-verstärker“.
Aber auch bei irritierter Haut können folgende Umschläge helfen, indem Blätter und Blüten im Mörser zerkleinert und aufgelegt werden.
Aperitif aus den leuchtenden Blüten:
Dieser Aperitif ist besonders für Menschen geeignet, die keine Bitterstoffe vertragen, deshalb sind die Blüten so gut geeignet:
Zutaten:
25g abgezupfte Blüten
3g getrocknete Wermutblätter
1l Obstschnaps
Kein Zucker!
Die Blüten werden an einem trockenen, sonnigen Tag geerntet und auf einem weißen Tuch ausgebreitet, um kleine Tierchen herauszulocken. Dann die Blütenblätter mit den Wermutblättern in ein Schraubglas geben und mit dem Alkohol auffüllen. Nun 3 Wochen auf einer Fensterbank stehen lassen bis sich der Inhalt goldgelb färbt. Dieser Aperitif signalisiert der Galle und Leber, ihre Tätigkeit aufzunehmen. (Bei schlechten Leberwerten ist Alkohol natürlich nicht günstig.)
Einige Hinweise zum Teeaufguss:
Ich habe immer wieder festgestellt, dass bei der Teezubereitung erhebliche Fehler gemacht werden!
So ist es richtig:
Die zerkleinerten Teekräuter werden in einer Kanne oder Tasse mit kochendem Wasser überbrüht. Dieser Tee eignet sich besonders für Kräuter mit hohem Anteil an ätherischen Ölen, die sich bei starkem Kochen verflüchtigen würden. Natürlich muss er zugedeckt ziehen (Teetasse, Teekanne). Die harten Pflanzenteile müssen abgekocht werden, sonst können sich die Wirkstoffe nicht entfalten!
Tee-Kur:
Zubereitung:
2 TL Wurzel in ein Gefäß geben und einige Minuten aufkochen lassen, 15 min ziehen lassen und abseihen. Nicht länger als 2 Wochen täglich 1-2 Tassen vor den Mahlzeiten trinken. Fragen Sie auch in der Apotheke nach!
Löwenzahn zum Abnehmen:
Seine wassertreibende und blutreinigende Wirkung hilft beim Entgiften des Körpers. So legt man z. B. die zarten Blättchen zerkleinert auf eine Scheibe Brot (etwa eine Handvoll). Das sollte man im Frühling täglich tun.
Der Tee unterstützt auch beim Abnehmen!
Die Pflanze ist so wertvoll, weil sie Vitamine, Mineralien, Spurenelemente (wie Kupfer und Zink), Gerb- und Bitterstoffe, Flavonoide und Aminosäuren enthält. Die Wurzel besitzt Inulin, einen Vitamin B-Komplex sowie Vitamin C und E.
Löwenzahnschnaps:
Für Schnaps gräbt man die Wurzel im Herbst aus. Nach dem Reinigen die Wurzel in kleine Stücke schneiden und in ein Schraubglas füllen, bis es zur Hälfte gefüllt ist. Nun Wodka bis zum Rand aufgießen. Anschließend auf ein sonniges Fensterbrett stellen und ab und zu schütteln. Bei Gelenkproblemen tgl. 1TL mit Wasser verdünnt einnehmen oder die schmerzenden Stellen einreiben.
Löwenzahnsirup:
Wenn die Blütenblätter in der Mitte eine aufrechtstehende Krone bilden, können die Blüten gesammelt werden.
5 Handvoll Blüten (ohne grüne Teile) in1 Liter Wasser aufkochen und durch ein Tuch seihen (wenn abgekühlt). Nun mit½ kg braunem Zucker nochmals aufkochen und kurz eindicken lassen. 6 EL Zitronensaft dazugeben und heiß in Flaschen füllen.
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Bildquellen:
Vorschaubild, Löwenzahn mit Biene von Ralph alias Capri23auto via pixabay.com, gemeinfrei
Löwenzahnwiese von S. Hermann & F. Richter alias pixel2013 via pixabay.com, gemeinfrei
Löwenzahntee von Silvia alias silviarita via pixabay.com, gemeinfrei