Gut – die Saale ist nicht die Loire. Dennoch hat der Weinbau auch hier eine lange Tradition. Das Anbaugebiet Saale-Unstrut zählt zu den ältesten in Deutschland. Von den rund 760 Hektar liegen etwa 112 im Freistaat, das „Thüringer Weingut Bad Sulza“ allein bewirtschaftet immerhin 45 Hektar. Der Weinbau- techniker Andreas Clauß übernahm Mitte der 1990er Jahre den Betrieb, aus dem DDR-Landwirtschaftsunternehmen wurde eines der größten privaten Weingüter der Region. Seither wurden die Rebflächen erweitert, neben Lagen im Bad Sulzaer Ortsteil Sonnendorf und in Auerstedt bewirtschaftet das Team Flächen an der Saale im Bereich der Dornburger Schlösser oder in Kunitz bei Jena.
Das Klima hier ist freilich nicht immer winzerfreundlich, Ausfälle durch Spätfröste im Frühling beeinträchtigen regelmäßig die Ernte. Um eine Vollreife der Trauben auch in kühleren, sonnenärmeren Jahren zu ermöglichen, setzt man hier vorwiegend auf frühreife Sorten wie z. B. Müller-Thurgau, Kerner oder Weißburgunder. Ein Fünftel der Anbaufläche gehört den Rotweinsorten wie dem modernen Regent oder dem traditionellen Frühburgunder. Tradition und Moderne lassen sich durchaus miteinander vereinbaren, auf der Rückseite der Weinberge bewirtschaftet man ganz zeitgemäß Streuobst- wiesen. Aus den hier wachsenden Äpfeln, Birnen, Pflaumen oder Quitten werden Obstbrände erzeugt. Doch zurück zum Rebensaft: Vom guten Alltagswein bis zum anspruchsvollen Spitzentropfen ist die heimische Vielfalt immer wieder eine Entdeckung wert.
Öffnungszeiten
Mo - Fr | 10:00 - 17:00 Uhr |
Sa | 10:00 - 16:00 Uhr |
So | 10:00 - 12:00 Uhr |
Thüringer Weingut Bad Sulza
Ortsteil Sonnendorf Nr. 17
99518 Bad Sulza
Tel.: 036461 / 20600
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Textquelle:
Seyfarth, Gören: Thüringen: Die 99 besonderen Seiten der Region, mdv Mitteldeutscher Verlag GmbH, Halle, 2016, S.68f.
Bildquellen:
Fotos von Barbara Gerlach.