Thüringen-Lese

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Ewald König
Die DDR und der Rest der Welt
Außenbeziehungen zur Wendezeit. Notizen eines Wiener Korrespondenten
Sachbuch

Lavieren zwischen Ost und West

Bis zuletzt ringt die DDR um ihre Stellung auf der Weltbühne und betreibt ihre eigene Außenpolitik. Zur Wendezeit geraten die auswärtigen Angelegenheiten ziemlich durcheinander. Drei Jahrzehnte nach Mauerfall und Wiedervereinigung erzählt der damals in der DDR und der Bundesrepublik akkreditierte österreichische Journalist Ewald König über seine Erfahrungen und Begegnungen in Ost und West. Zudem lässt er Zeitzeugen aus Ostdeutschland, Westdeutschland und aus Drittländern ihre persönlichen Erlebnisse schildern – als Akteure großer Politik und einfach als Menschen.

Schillerhaus in Rudolstadt

Schillerhaus in Rudolstadt

Göran Seyfarth

Eine folgenreiche Begegnung

Es geschah am Sonntag, dem 7. September 1788. In Rudolstadt, der damals 4.000 Einwohner zählenden Residenzstadt des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt, begegnen sich zwei Persönlichkeiten. Der junge Friedrich von Schiller, erfolgreicher  Autor des „Räuber“-Dramas, trifft auf den kürzlich von seiner zweijährigen Italienreise  zurückgekehrten Johann Wolfgang von Goethe. Es sollten sechs weitere Jahre vergehen, bis aus dieser Bekanntschaft sich schließlich eine wahre Freundschaft entwickelte, trotz aller Gemeinsamkeiten waren Unterschiede nicht zu verkennen.

Goethe, gesellschaftlich geachtet und von seinem Gönner, dem Weimarer Herzog Karl August, mit hohen politischen Ämtern ausgestattet, stand in einer künstlerischen Schaffenskrise und mag daher ein wenig neidvoll auf den jugendlich wirkenden, erfolgreichen Kollegen geblickt zu haben. Schiller äußerte fünf Monate später ebenfalls wenig begeistert in einem Brief an seinen Freund Gottfried Körner: "Oefters um Goethe zu seyn, würde mich unglücklich machen...ich glaube in der That, er ist ein Egoist in ungewöhnlichem Grade...Eine ganz sonderbare Mischung von Haß und Liebe ist es, die er in mir erweckt hat... ich könnte seinen Geist umbringen und wieder von Herzen lieben..." Später mag sich der Dichter, Philosoph und Historiker Friedrich von Schiller an das Haus in Rudolstadt wegen eines anderen Aspekts erinnert haben. Hier verbrachte er manche Stunde mit seiner Geliebten und späteren Frau Charlotte von Lengefeld.

Öffnungszeiten:

Mo - So 10:00 - 18:00 Uhr

Schillerhaus

Schillerstraße 25

07404 Rudolstadt

Tel.: 03672 / 486470

www.schillerhaus-rudolstadt.de

*****

Textquelle:

Seyfarth, Gören: Thüringen: Die 99 besonderen Seiten der Region, mdv Mitteldeutscher Verlag GmbH, Halle, 2016, S.86f.

Bildquellen:

Fotos von Barbara Gerlach.

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