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Quatsch Didel Datsch

Kinderreime

von Norbert Neugebauer (Autor), Werner Kiepfer (Autor), Petra Lefin (Illustrator)

Kinder wollen unterhalten sein. Sie lieben Geschichten und Spaß, Rhythmus und Reim.
Das Spiel mit den Worten, die einen ähnlichen Klang aufweisen, fasziniert sie. Der Gleichklang und Rhythmus von Versen lassen sie die (Mutter-)Sprache spielerisch erfassen. Dadurch lassen sie sich schnell auswendig lernen, immer wieder nachsprechen und fördern so das Sprachvermögen. - Mit den liebevollen Zeichnungen von Petra Lefin bietet das Heft Unterhaltung für die ganze Familie.

Milo Barus, der stärkste Mann der Welt

Milo Barus, der stärkste Mann der Welt

Sebastian Keßler

„... Sie werden staunen, Sie werden denken, ich will angeben, nein ... Im Zirkus habe ich mit 95 kg Körpergewicht zwei Tonnen bewältigt. Einen Jungelefanten hab ich mir auf's Kreuz geladen und mit dem bin ich in der Manege spazieren gegangen ..."

So erinnerte sich Emil Bahr alias Milo Barus 1976 in der neuen Thüringer Illustrierten. Emil Barus war da bereits 70 Jahre alt und eine lebende Legende. Sechs Mal hatte er den Titel als stärkster Mann der Welt errungen. Eine Leistung, die ihm als Kind wohl niemand zugetraut hätte.

Emil Bahr erblickte am 27.02.1906 in Alt-Rothwasser, dem heutigen Stará ?ervená Voda in Tschechien, das Licht der Welt. Er war ein schmächtiger Junge, der zudem an so ziemlich jeder Kinderkrankheit litt. Dennoch begann Emil Bahr mit 14 Jahren eine Lehre als Müllerbursche. Bald wechselte er die bis zu fünf Zentner schweren Mühlwalzen allein.

Seine sportliche Karriere begann er mit 18 Jahren unter dem Pseudonym Milo Barus. Er probierte sich als Gewichtheber und feierte einige Erfolge im Ringen. Lange übte Milo Barus diesen Sport jedoch nicht aus. Als er im Kampf einem Gegner die Wirbelsäule brach, wurde ihm die Gefährlichkeit seiner Kräfte bewusst und er wechselte in das Schaustellergewerbe.

Fortan begeisterte Milo Barus sein Publikum mit gewaltigen Kraftakten. In seinem Veranstaltungsprogramm wurden unglaubliche Leistungen angekündigt, wie:

  • Das Stemmen und Tragen eines Pferdes (250 Kg) auf einer Leiter,
  • das Stemmen eines Sportautos (1.000 Kg) mit den Füßen,
  • das Aufhalten zweier Autos mit den Armen und
  • das Ziehen eines vollbesetzten Omnibusses mit den Zähnen.
Zwei Mal wurde Milo Barus als Regimekritiker inhaftiert. Einmal 1936 durch die Gestapo und ein zweites Mal in der DDR, weil er nach dem Krieg einige Jahre in Bayern gelebt hatte bevor er in Thüringen eine neue Heimat fand. 1956 kaufte Milo Barus gemeinsam mit seiner Frau Martha die Meuschkensmühle im Eisenberger Mühltal.

Seine Karriere als Kraftakrobat endete 1963 durch einen Herzinfarkt. Doch auch im hohen Alter ließ sich Barus gern - vor allem von Kindern - zu einem Beweis seiner übermenschlichen Kräfte überreden.

Mit dem 70. Geburtstag wurde der Wunsch nach Bayern zurückzukehren immer stärker. Nach der unverzüglichen Genehmigung seines Antrages auf Ausreise zog Emil Bahr im September 1976 mit seiner Frau nach Mühldorf am Inn. Doch bereits ein Jahr später, am 1. Oktober 1977, erlag er im Krankenhaus von Altötting/Oberbayern seinem Herzleiden.

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