Er entstammte einer Pfarrersfamilie in Schönau bei Gotha. Früh schon begeisterte sich Christian Ludwig Brehm (1787-1864) für die Erforschung der Vögel und erlernte bereits während der Schulzeit die Kunst des Ausstopfens. Um sich das Studium der Theologie in Jena finanzieren zu können, musste er seine erste Vogelsammlung verkaufen.
Nach seinem Studium arbeitete er zunächst als Hauslehrer in Neustadt/Orla, bis er 1812 die Pfarrstelle in Drackendorf übernehmen konnte. Doch schon zum 1. Januar 1813 wechselte er zur Pfarrstelle in Renthendorf. Gerade mal zwei Wochen später heiratete er die älteste Tochter des Lehn- und Gerichtsherren des Dorfes, Amalia Wachter. Es scheint, als hätte er auf die Stelle in Renthendorf hingearbeitet. In seiner Gemeinde war er beliebt und geachtet, nicht nur als Pfarrer, sondern vor allem als hilfsbereiter Nachbar. „Geh zum Renthendorfer. Der hilft, wenn's möglich ist", hieß es fast sprichwörtlich in der Umgebung.
In seine Freizeit war er oft auf dem Baderberg anzutreffen, wo zwei 1000-jährige Ahornbäume ihm als Vogelwarte dienten. Bald war er unter dem Namen „Vogelpastor" bekannt. Er untersuchte die Unterschiede der Vögel einer Art und entdeckte, dass die Vögel sich in Gefieder und Schnabelwuchs ihrer Umgebung anpassen. Zur Entwicklung der Ornithologie hat er wesentlich beigetragen.
Seine Vogelsammlung war im Laufe der Jahre zur damals größten und bedeutendsten angewachsen. Sein Sohn Alfred Edmund, der Brehms zweiter Ehe mit Bertha Reiz stammte und der als Naturwissenschaftler und Tierforscher auf zahlreiche Expeditionen ging, hatte beachtlich zur Bereicherung der väterlichen Sammlung beigetragen. 1896 wurde sie von Pfarrer und Ornithologe Kleinschmidt auf dem Dachboden der heutigen Gedenkstätte besichtigt und danach für 15.000 Mark an das Privatmuseum des Lord Rothschild nach England verkauft.
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Weitere Informationen: Förderkreis Brehm e. V.