Thüringen-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Thüringen-Lese
Unser Leseangebot

Gerhard Klein

Dresden-Skizzen

Gerhard Klein stellt in seinen liebevollen Zeichnungen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt Dresden dar und stellt sie in kurzen Beschreibungen vor. 

Benedikt Otto

Benedikt Otto

Martin Pollok

Für Nachhaltigkeit im Journalismus

Der Vater war Bergmann und später Berufsschullehrer, die Familie stammte aus der saarländischen Stadt St. Wendel und war wie fast alle Menschen dieser Region katholisch geprägt. Wie so viele Moderatoren in Rundfunk und Fernsehen (Jauch, Gottschalk, Kerner, Harald Schmidt, Stefan Raab u.a.) war Benedikt Otto in seiner Jugend Messdiener und in der Katholischen Jugend engagiert. Dort lernte er auch seine spätere Frau Monika kennen, mit der er seit über 40 Jahren verheiratet ist und einen Sohn hat.

Otto studierte Germanistik und Theologie an der Universität in Saarbrücken. Durch einen Zufall kam er als Student zum Saarländischen Rundfunk und arbeitete dort in verschiedensten Bereichen zunächst als studentische Hilfskraft und nach einem Volontariat als Freier Mitarbeiter. Immer neugierig und umtriebig engagierte er sich darüber hinaus in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen. Er übernahm einen Lehrauftrag für das Fach Deutsch an einer privaten Fachschule und arbeitete als Referent bei verschiedenen Trägern der politischen und beruflichen Weiterbildung.

Für eine Bonner Stiftung befasste er sich vorrangig mit Themen der Deutschlandpolitik, organisierte und leitete viele innerdeutsche Seminare. Auch für seine journalistische Kollegen veranstaltete er regelmäßig Tagungen und Fachveranstaltungen, die deren Fortbildung dienten und auch den Zweck hatten, Redakteure und Medienleute mit interessanten Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft zusammenzubringen.

Wenn heute die deutsche Einheit vollzogen ist und jüngeren Menschen als Selbstverständlichkeit erscheint, wird oft vergessen, dass es in den 70-er und 80-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts den Anschein hatte, dass die beiden deutschen Staaten Bundesrepublik Deutschland und die DDR unwiderruflich auseinander triften würden. Die Kräfteverhältnisse im sog. „Kalten Krieg" schienen keine andere Perspektive zuzulassen. Dass es dann doch anders kam, ist die Leistung vieler, vor allem der damaligen Sowjetführung, der nach Freiheit strebenden Bürgerbewegung in der DDR und der klugen Politik unter Führung von Helmut Kohl und Hans Dietrich Genscher. Der Erfolg ist aber auch denen zuzurechnen, die durch regelmäßige Informationen und Kontakte dazu beitrugen, den Zusammenhalt der deutschen Nation aufrecht zu erhalten.

Als Reporter des Saarländischen Rundfunks begleitete Benedikt Otto Prof. Dr. Dr. Timmermann zum Besuch einer saarländischen Schulklasse bei Erich Honecker, dem damaligen Staatsratsvorsitzenden und starken Mann der DDR. Der Besuch leitete den Austausch von Wissenschaftlern aus beiden deutschen Staaten und eine Reihe von innerdeutschen Jugendbegegnungen ein. Es folgten die ersten beiden Städtepartnerschaften zwischen der Bundesrepublik und der DDR, zwischen Eisenhüttenstadt und Saarlouis sowie Saarbrücken und Cottbus. Dass dem Saarland und dem Saarländischen Rundfunk (Honecker: „ein guter Sender") dabei Vermittlerrollen zukamen, lag an der Herkunft Honeckers, der im saarländischen Neunkirchen geboren wurde und seinem Heimatland emotional verbunden geblieben war. Darüber hinaus war auch das Saarland nach dem 2. Weltkrieg vom übrigen Deutschland getrennt worden und hatte über 10 Jahre lang eine Sonderstellung eingenommen. Dadurch konnten sich die Saarländer besser als andere in die Situation der DDR-Bürger hineinversetzen. Über die neuen deutsch-deutschen Verbindungen berichtete Benedikt Otto als Kenner der DDR und der innerdeutschen Beziehungen.

Nach der Wende 1989 übernahm er dann Aufgaben beim neu geschaffenen Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) und beteiligte sich an der Gründung der Trägerwerke Soziale Dienste in den neuen Bundesländern. Diese Organisation, die im Jahr 2014 über 250 soziale Einrichtungen betreibt und ihren Hauptsitz in Weimar hat, erbrachte Pionierleistungen vor allem in der Jugendhilfe, der gemeindenahen psychiatrischen Versorgung sowie in der Errichtung von Hospizen.

Benedikt Otto war Projektmanager beim MDR in Erfurt und leitete dort das aktuelle Fernsehen. Den Fernsehzuschauern ist er vor allem als ehemals verantwortlicher Redakteur des „Thüringen Journal" bekannt. Immer noch ist er wissbegierig und vielseitig interessiert, achtet aber auch sehr auf die Einhaltung bewährter journalistischer Professionalität und Nachhaltigkeit. Das bedeutet für ihn gründliche Recherchen, Einbeziehung unterschiedlicher Meinungen und eine klare Trennung von Informationen und Meinungen. Kampagnenjournalismus ist seine Sache nicht.

Nebenberuflich engagiert sich Otto als Dozent an der Bauhaus-Universität Weimar und bis vor kurzem war er a. o. Professor an der Universität von Linz (Österreich). Er hält freundschaftliche Kontakte zu prominenten Politikern und vielen Kulturschaffenden. Als Redakteur beim MDR Thüringen ist er auch für den Bereich „Literatur" zuständig. Mit fundierten Kenntnissen, aber unvoreingenommen humanistisch und freiheitlich denkend richtet er seinen Blick auf alles Interessante und Neue, das Thüringen und seine Gesellschaft ein Stück voranbringen kann.

 

*****

- Foto oben rechts: Rudolf Dadder
- Foto unten rechts: Rita Dadder

Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen