Der Verleger Christian Zimmermann (geboren am 2. August 1759 in Apolda, gestorben am 17. Januar 1842 in Apolda ) versuchte die Wirkstühle für neue Garne zu verändern sowie die Einführung modernerer Maschinen zu bewirken, um das Warenangebot vergrößern zu können.
Zimmermann stammte aus einer Apoldaer Strumpfwirkerfamilie und erlernte das Handwerk des Strickers, ebenso wie seine Eltern. Er führte die Strickerwerkstatt des Vaters weiter und vergab Gewirke zur Weiterverarbeitung an Näherinnen gegen Lohnarbeit. Er gründete 1789 das erste Handelshaus in Apolda. Er arbeitete mit Wirkstühlen, da man damit billiger produzieren konnte. Er ließ im Jahre 1792 zwanzig dieser Stühle für sogenannte „Kastorarbeit" herrichten.
1850-1856 trug der allgemeine Aufschwung der Wirkerei dazu bei, dass Zimmermann sein Verlegergeschäft vergrößerte. Der hölzerne Wirkstuhl wurde Mitte des 19. Jahrhunderts allmählich vom mechanischen Wirkstuhl ersetzt. Es kamen in Apolda modernere Maschinen zum Einsatz, wie z.B. der Patentränderstuhl, der Walzenstuhl, der Kettenstuhl, der Deckmaschinenstuhl und der Walzenstuhl. Mit diesen neuen Maschinen konnte man nun auch Baumwolle und Seide verarbeiten, nicht nur Wolle.
Es wurden dank Zimmermann, der Oberältester des Manufaktur-Kollegiums der Stadt war, neue Absatzmärkte bis nach Russland erschlossen. Die Wirtschaft war durch Napoleons Feldzüge geschwächt worden, doch durch die neuen Absatzmärkte konnte er die Wirtschaft wieder ankurbeln.
Da er zahlreiche Messen besuchte, fand er schnell weitere Handelspartner. Maschinengesponnene Garne bewirkten eine Verbesserung und so wurde die Arbeit nicht mehr an häusliche Kleinproduzenten vergeben, sondern Wirkstühle in neu errichteten Werkhallen aufgestellt.
Nach Zimmermanns Tod 1842 wurden neuzeitliche Fabrikgebäude gebaut, wodurch sich die Textilindustrie weiterhin rasant entwickelte.
Ein ihm gewidmetes Denkmal steht auf dem Alexander-Puschkin-Platz in Apolda. Die staatliche Grundschule Christian Zimmermann trägt seinen Namen seit 2002.
---
Bilder: Lisa Naundorf