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Florian Russi
Erbsensoldaten
Von Zwergen, Zauberern und Krabat

Vor noch gar nicht langer Zeit teilten sich Zwerge und Menschen das Land in der Lausitz. Die Zwerge wohnten in Höhlen und sprachen gerne in der Verneinung, um ungebetene Zuhörer zu verwirren. Außerdem gab es da noch den abenteuerlustigen Pumput, der mit seinem Zauberhut umherstreifte und den Menschen Streiche spielte, ihnen aber auch Wünsche erfüllte.

erscheint zur Leipziger Buchmesse 2013

Christian Zimmermann

Christian Zimmermann

Lisa Naundorf

Christian Zimmermann revolutionierte die Strickereindustrie durch seine modernen Ideen und neuartigen Maschinen und machte Apolda über die Grenzen hinaus bekannt. Er war der Gründer des ersten Handelshauses in Apolda und gestaltete das Stadtbild mit seinen großen Fabriken.
Die Strumpfstrickerei und Strumpfwirkerei entwickelte sich im 16. Jahrhundert. Zu dieser Zeit wurde der Beruf „Handstricker" ausgeführt. Nach einiger Zeit entwickelte sich daraus der Strumpfhändler und aus dem Strumpfhändler wurde der Verleger. Er vertrieb nicht nur die Waren, sondern lieferte auch die Wolle für die Stricker. Der Begriff „Wirken" war das eingebürgerte Wort für Maschinenstricken. Die Maschine zur Strumpfherstellung erfand 1589 der Engländer William Lee. Sein erster Wirkstuhl konnte pro Minute 600 Maschen stricken, ein Handstricker dagegen nur 6x weniger. Der erste Strumpfwirkstuhl wurde 1690 in Apolda aufgestellt. Hundert Jahre darauf waren es schon 257 Wirkstühle in Apolda.
So wurde Apolda zur bedeutendsten Manufakturstadt im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach.
Die Strumpfwirkerei konnte sich zur Textilindustrie entwickeln, da das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach 1834 dem Deutschen Zollverein beitrat. Apolda musste nun keine inländischen Zölle bezahlen und konnte außerdem neue Absatzgebiete für sich gewinnen. Dadurch stieg der Umsatz. Außerdem wurde 1846 die Eisenbahnschiene von Weimar nach Halle durch Apolda gebaut und das Postwegenetz eingeführt, wodurch Handel getrieben werden konnte.

Der Verleger Christian Zimmermann (geboren am 2. August 1759 in Apolda, gestorben am 17. Januar 1842 in Apolda ) versuchte die Wirkstühle für neue Garne zu verändern sowie die Einführung modernerer Maschinen zu bewirken, um das Warenangebot vergrößern zu können.

Zimmermann stammte aus einer Apoldaer Strumpfwirkerfamilie und erlernte das Handwerk des Strickers, ebenso wie seine Eltern. Er führte die Strickerwerkstatt des Vaters weiter und vergab Gewirke zur Weiterverarbeitung an Näherinnen gegen Lohnarbeit. Er gründete 1789 das erste Handelshaus in Apolda. Er arbeitete mit Wirkstühlen, da man damit billiger produzieren konnte. Er ließ im Jahre 1792 zwanzig dieser Stühle für sogenannte „Kastorarbeit" herrichten.
1850-1856 trug der allgemeine Aufschwung der Wirkerei dazu bei, dass Zimmermann sein Verlegergeschäft vergrößerte. Der hölzerne Wirkstuhl wurde Mitte des 19. Jahrhunderts allmählich vom mechanischen Wirkstuhl ersetzt. Es kamen in Apolda modernere Maschinen zum Einsatz, wie z.B. der Patentränderstuhl, der Walzenstuhl, der Kettenstuhl, der Deckmaschinenstuhl und der Walzenstuhl. Mit diesen neuen Maschinen konnte man nun auch Baumwolle und Seide verarbeiten, nicht nur Wolle.
Es wurden dank Zimmermann, der Oberältester des Manufaktur-Kollegiums der Stadt war, neue Absatzmärkte bis nach Russland erschlossen. Die Wirtschaft war durch Napoleons Feldzüge geschwächt worden, doch durch die neuen Absatzmärkte konnte er die Wirtschaft wieder ankurbeln.
Da er zahlreiche Messen besuchte, fand er schnell weitere Handelspartner. Maschinengesponnene Garne bewirkten eine Verbesserung und so wurde die Arbeit nicht mehr an häusliche Kleinproduzenten vergeben, sondern Wirkstühle in neu errichteten Werkhallen aufgestellt.

Nach Zimmermanns Tod 1842 wurden neuzeitliche Fabrikgebäude gebaut, wodurch sich die Textilindustrie weiterhin rasant entwickelte.
Ein ihm gewidmetes Denkmal steht auf dem Alexander-Puschkin-Platz in Apolda. Die staatliche Grundschule Christian Zimmermann trägt seinen Namen seit 2002. 

 

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Bilder: Lisa Naundorf

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