Weithin sichtbar steht die Osterburg im Vogtland und zählt zu einer der Hauptattraktionen der Gegend. Bereits 1163 wurde auf Veranlassung des Vogtes Heinrich I. mit dem Bau einer romanischen Befestigungsanlage begonnen, der sich 30 Jahre - bis zu seiner Vollendung 1193 - hinzog. Bis ins 15. Jahrhundert diente „Das feste Haus zu Weida" als Residenz und Verwaltungszentrum für das gesamte Vogtland, war Stammsitz der Vögte von Weida und diente weiterhin während des Bauernkrieges als Gefängnis. Unter der Herrschaft der Wettiner (über 800 Jahre Dynastie deutscher Markgrafen, Kurfürsten, Könige im heutigen Sachsen, Teile Thüringens, Lausitz) wurde die Burg während des Schmalkaldischen und dann während des Dreißigjährigen Krieges mehrmals umgebaut. Erst 1785 erhielt sie ihre ungefähre heutige Gestalt. Ab dem 18. Jahrhundert diente die Festungsanlage zusätzlich als Amtsverwaltung und Gerichtsgebäude. Den Namen Osterburg erhielt die Anlage erst im 16. Jahrhundert, beruhend auf der Bezeichnung Osterland oder Ostland, wie heute noch Gebiete Ostthüringens genannt werden.
Heute beherbergt die stattliche Burganlage ein Museum, eine Galerie sowie ein Künstleratelier. Der alte Gefängnisgarten und die Gartenanlage laden zu Spaziergängen ein. Im „Mittelalterliche Wurzgarten" sind sowohl Nutz- als auch Zierpflanzen angebaut. Er beherbergte schon immer all das, was Karl der Große in seiner Landgüterverordnung von 800 für den Gartenanbau empfohlen hatte. Früher waren hier auch zusätzlich Färbepflanzen für die Stoffherstellung angebaut worden.
Besonders muss der auffällige Bergfried der Osterburg erwähnt werden. Er ist mit 54m Höhe der höchste und einer der ältesten Bergfriede Deutschlands. Bis 1917 wurde er ständig von einem Türmer bewohnt, dessen Aufgabe die Beobachtung der Gegend vom Turm aus war. Bei Gefahren, wie feindlichen Truppen, Banden oder Bränden, musste er Stadt und Burg warnen. Leider ist die Turmspitze einsturzgefährdet und dringend sanierungsbedürftig. Der Förderverein „Freunde der Osterburg" und die Stadt Weida rufen derzeit zu Spendenaktionen auf und sind für jede Hilfe dankbar.
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Text und Bild mit freundlicher Unterstützung der Stadt Weida. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.weida.de.