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Alids Traum - Zwölf Einhorn-Geschichten mit Illustrationen von Jonathan Schwarz.

Florian Russi 

Zwölf fantasievolle und einfallsreiche Einhornmärchen erzählen von der
Schwierigkeit des Miteinanders auf Erden seit Anbeginn der Zeiten bis heute.

 

auch als E-Book erhältlich

Oberschloss in Kranichfeld

Oberschloss in Kranichfeld

Florian Russi

Renaissanceschloss des ehemaligen Fürstenhauses Reuß

Von einem Vorsprung des Kranichbergs aus überragt das „Oberschloss" das Tal der Ilm und die an deren Ufern gelegene Stadt Kranichfeld. Der Name „Oberschloss" unterscheidet das Bauwerk von der im Tal gelegenen „Niederburg", die ebenfalls zu Kranichfeld gehört. Die Stadt Kranichfeld war bis zum Jahr 1912 politisch zweigeteilt. Der Teil mit dem Oberschloss gehört von 1454/1455 bis 1912 zum Herzogtum Sachsen-Meiningen, der Teil mit der Niederburg zum Großherzogtum Sachsen-Weimar. Als Eigentümer des Schlosses fanden im Jahr 1143 die Herren von Kranichfeld erstmals urkundliche Erwähnung. In den folgenden Jahrhunderten wechselten mehrfach die Besitzer des Gebäudes. Darunter finden sich prominente Namen wie die Fürsten Reußen von Plauen, die es im 16. Jahrhundert zum Renaissanceschloss ausbauen ließen. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhundert gelangte es in Besitz des Grafen Karl Günther von Schwarzburg-Rudolstadt. Ihm folgte seine Witwe, die Fürstin Anna Sophia von Anhalt, die nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1630 ihre Residenz nach Kranichfeld verlegte. Unter ihrer Herrschaft erlangte Kranichfeld im Jahr 1651 das Stadtrecht.

Schlossherrin Anna Sophia muss eine hoch gebildete und selbstbewusste Frau gewesen sein. Sie erließ eine Reihe von Gesetzen, mit dessen sie die Kirchen- und Schulordnung in ihrer Grafschaft reformierte. Dem zu seiner Zeit angesehenen, aber auch umstrittenen und politisch verfolgten Pädagogen Wolfgang Ratke (1571-1635) gewährte sie Schutz und Anstellung, und beauftragte ihn mit Reformen des Schulwesens. Die Stattliche Regelschule in Kranichfeld trägt heute ihren Namen.

Unter den späteren Besitzern des Oberschlosses ragen die Namen Sachsen/Gotha und Sachsen/Meiningen hervor. Der Besitz war attraktiv, weil er die Kontrolle von Handelswegen von und nach Jena und Erfurt ermöglichte. Im Jahr 1934 wurde das Schloss durch ein Feuer zerstört. Für die Ruine interessierte sich sechs Jahre später die nationalsozialistische SS, die für deren Wiederaufbau auch Häftlinge aus dem Konzentrationslager Buchenwald einsetzte. Mit dem Ende des 2. Weltkrieges und dem Zusammenbruch der NS-Herrschaft endeten 1945 auch die Rekonstruktionsarbeiten. Nach der deutschen Vereinigung im Jahr 1990 wurde die Restaurierung wieder aufgenommen. Inzwischen ist das attraktive Schloss wieder für Besucher geöffnet. Es enthält Ausstellungsräume über seine Geschichte und bietet den Rahmen für Feste, Konzerte, Theateraufführungen und Hochzeitsfeiern.

 

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Fotos: Florian Russi

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