Auf einem dichtbewaldeten Hügel über der Saale thront Schloss Burgk. Die Lage im thüringischen Vogtland weist darauf hin: Hier herrschten in alter Zeit Vögte, namentlich die von Weida. Im Jahr 1365 erstmals urkundlich erwähnt, wurde eine erste Burg zu Anfang des 15. Jahrhunderts abgerissen und durch eine neue und bessere Anlage ersetzt, um sich gegen die in zunehmendem Maße verwendeten Feuerwaffen schützen zu können. In den folgenden beiden Jahrhunderten optimierte man die Wehrhaftigkeit des Gebäudes unter anderem durch den Bau eines Turmes, einer Schildmauer und einer Eckbastion.
Im 17. Jahrhundert verwandelte sich die Burg in ein Schloss. Die vogtländische Adelsfamilie Reuß, die aus der Heirat eines Vogts mit einer russischen Prinzessin erwachsen war, übernahm die erste selbstständige Herrschaft auf Burgk. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatten die Territorialherren den Fürstenstatus erreicht. In jener Zeit diente das Schloss jedoch schon nicht mehr als Wohnsitz, sondern nur noch als Jagd- und Sommerschloss - diese Nutzung erfolgte bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges.
Vom Innenhof mit der 20 Meter tiefen Zisterne aus gelangt man - zu ebener Erde oder über hinab führende Stufen - in verschiedene Keller und Gewölbe sowie in die gut ausgestattete Schlossküche, deren kegelförmiger Kamin mit 21,50 Meter als größter Küchenkamin Deutschlands gilt. Eine eher unästhetische Kuriosität liegt in einer Nische im Tordurchgang: ein mumifizierter Hund, der bei Umbauarbeiten gefunden und im Mittelalter vermutlich als Bauopfer lebendig eingemauert wurde - nach dem Aberglauben, dies halte böse Geister fern.
In der oberen Etage des Palas‘ befindet sich der geräumige Rittersaal. In diesem ehemaligen Festsaal sind heute Rüstungen und Waffen sowie Bildnisse der früheren Burgherren zu sehen. Aufgrund der guten Akustik finden hier u. a. Kammerkonzerte statt. Apropos Konzerte: Die spätgotische Schlosskapelle mit frühbarocker Innenausstattung beherbergt eine wertvolle Silbermannorgel aus dem 18. Jahrhundert, die eigens für Schloss Burgk von dem großen Meister erbaut wurde und noch heute mit ihrem besonderen Klang die Zuhörer in ihren Bann zieht. Neben Konzerten finden wechselnde Ausstellungen zu Gegenwartskunst und Buchkunst in der Neuen Galerie, im Pirckheimer- und im Grafik-Kabinett statt. Einblicke in die Exlibris-Sammlung bieten gesonderte Ausstellungen.
Viel Kreativität erweist sich im Programm der möglichen Sonderführungen für Kinder und Erwachsene, die in aufwendiger Weise das Leben im Mittelalter lebendig machen. Jährlich findet im Sommer ein mittelalterliches Burg(k)-Spektakel statt; daneben verwandelt sich die Schlossanlage am ersten Adventswochenende in einen traditionellen Weihnachtsmarkt.
Verschiedene Räumlichkeiten kann man für (Fest-)Veranstaltungen mieten; besonders für Hochzeiten bietet sich Schloss Burgk an, da es nicht nur eine standesamtliche und/oder kirchliche Trauung im besonderen Flair ermöglicht, sondern außerdem eine romantische Hochzeitssuite zur Verfügung stellt.