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Mitgelaufen

Christoph Werner

Das Buch „Mitgelaufen“ ist nicht wie andere Bücher über das Leben in der DDR. Hier liegt nicht der Fokus auf Mangelwirtschaft, einer allmächtigen Partei und der Staatssicherheit. Der Autor ist auch kein Opfer des Regimes, dem schreckliches widerfahren ist. Er gehört zu der großen Masse derjenigen, die sich als Rädchen im Mechanismus der DDR-Diktatur gedreht haben. Christoph Werner bricht mit seinem Buch das Schweigen der Mitläufer. Er stellt sich seiner eigenen Vergangenheit und dem Wissen, dass er selbst durch seine Zurückhaltung oder auch lautstarke Zustimmung das alte System lange am Leben erhalten hat. Jahrzehnte nach dem Mauerfall eröffnet er damit vor allem der heranwachsenden Generation, welche die DDR nur noch vom Hörensagen kennt, einen ganz neuen Blickwinkel auf ihre Geschichte.

Ohne Anklage und ohne den Versuch der Rechtfertigung wagt er eine kritische Betrachtung aus dem eigenen Erleben und gewährt Einblicke in eine vergangene Zeit.
Möge der Leser nicht mit dem Zeigefinger auf ihn zeigen, sondern sich fragen, wie oft er heute selbst dem Mainstream folgt oder mutig zu sich selbst und seiner Meinung steht.

Garten am Kirms-Krackow-Haus Weimar - BUGA 2021

Garten am Kirms-Krackow-Haus Weimar - BUGA 2021

Carolin Eberhardt

Bereits im 16. Jahrhundert wurde ein Gebäude am Standort Jakobstraße 10 in Weimar in den Weimarer Archiven erwähnt und ist in historischen Stadtplänen zu finden. Das Kirms-Krackow-Haus, benannt nach seinen einstigen Eigentümern, unter anderem der Familie Kirms, gilt somit als ältestes erhaltenes Gebäude der Stadt Weimar. Bereits im 17.Jahrhundert, noch vor der Kirms-Familie, wurde das Haus von gutbürgerlichen Herrschaften bewohnt. So war auch ein Bürgermeister der Stadt mit seiner Familie dort eine lange Zeit heimisch.

Nicht nur das Gebäude, sondern auch der dazugehörige Garten sind im barocken Stil gestaltet. Das Sommerhaus an der hinteren Gartenmauer blickt wohl schon auf eine sehr lange Geschichte zurück. Bereits bei der Übernahme des Anwesens durch die Familie Kirms befand es sich schon an gleicher Stelle, wurde durch die neuen Besitzer dann aber nach ihren Vorstellungen umgestaltet. Hier fanden in den sommerlichen Abendstunden des Öfteren kulturelle Veranstaltungen statt.

Ursprünglich handelte es sich bei dem Grundstück um einen Ackerbügerhof, der als Vierseithof angelegt war. Bei Betrachtung historischer Stadtkarten erscheint es naheliegend, ein landwirtschaftliches Gut an dieser Stelle anzusiedeln, da das Gebäude sich einst unmittelbar in der Nähe der Stadtmauer befand und die städtische Landwirtschaft im Mittelalter oftmals vor oder an die Stadtmauern verlagert wurde. Der Garten wurde im Jahr 1750 als weitere Parzelle zum Anwesen hinzugekauft.

Der bekannteste Bewohner des Hauses, Franz Kirms, war neben seiner Tätigkeit als Geschäftsführer des Weimarer Theaters ein passionierter Hobbyzücher verschiedener Pflanzen. Für diesen Zweck nutzte er den zum Haus gehörenden Garten. Einen Zuwachs seiner Pflanzen erhielt er unter anderem durch den Großherzog Carl August höchstpersönlich, welcher ihm von seinen Auslandsreisen seltene Gewächse mitbrachte. Durch die mit Hingabe gezüchtete Blumenvielfalt erlangte der Garten bald schon einen über Weimars Stadtgrenzen hinausgehenden Ruf als berühmte Sehenswürdigkeit.

In seinen fortgeschrittenen Lebensjahren heiratete Kirms Caroline Krackow, eine der Kinderfrauen der Herzogin Maria Pawlowna, wodurch der Doppelname des Haustitels zustande kommt. Nach dem Tode des Hausherrn erbte dessen Nichte Charlotte Coelestine Krackow Hof und Haus. Veränderungen, wie modernen Strom- und Wasserleitungen, stand die Erbin bis zu ihrem Tod 1915 stets skeptisch gegenüber, weshalb das Anwesen und der dazugehörige Garten in seiner ursprünglichen Form zuzüglich des Inventars originalgetreu erhalten blieben. Nach dem Ableben von Frau Krackow erwarb die Stadt Weimar das Gut von deren Erben und stellte es seit 1917 als Museum für Wohnkultur des Biedermeiers zur Verfügung.

Heute erstrahlt der Garten des Hauses wohl annährend in alter Pracht. Zumindest wurden die Blumenbeete erhalten, der Pavillon am hinteren Ende des Gartens wird auch heute, wie zu Kirms Zeiten, für kulturelle Veranstaltungen, Ausstellungen und Galerien genutzt. Auch der benachbarte Garten eines Bankiers in der Marstallstraße 3 kann über 2 Pforten erreicht werden und offenbart eine ebenso prächtige Gartenanlage.

Für das leibliche wohl sorgt das im Kirms-Krackow-Haus befindliche Café "Lieblingsgarten", welches neben Kaffee, Kuchen und anderen Getränken auch Frühstück und Brunch anbietet und dem Gast einen Platz im Innenhof bereitstellt.

 

Öffnungszeiten Café "Lieblingsgarten"

Do - Mo 10:00 - 18:00 Uhr

Frühstück und Brunch 10:00 - 14:00 Uhr

Hauseigene Patisserie

 

*****

Textquellen:

Ranft, Gertrud: Das Kirms-Krackow-Haus in Weimar, 1974.

Müller-Harang, Ulrike: Das Kirms-Krackow-Haus in Weimar: die Baugeschichte, die Geschichte des Gartens, die Hausbewohner, Freunde und Gäste, 1999.

>https://ausflugsziele-weimar.de/kirms-krackow-haus/< abgerufen am 20.07.2021.

 

Bilder: von Carolin Eberhardt.

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