Als Opel 1991 das Werk in Eisenach eröffnete, konnte die Stadt bereits auf ein knappes Jahrhundert Fahrzeugbau-Historie zurückblicken. 1896 gegründet, verließ bald der erste „Wart-burg-Motorwagen“ die Eisenacher Fahrzeugfabrik. Ab 1904 erhielten die als zuverlässig und leistungsstark bekannten Au- tomobile aus dem Haus den Namen „Dixi“. In den Jahren der Weimarer Republik folgten wirtschaftlich schwierige Zeiten, 1928 erwarb BMW die Fahrzeugfabrik und begann dadurch mit der Produktion von Autos. Der Markenname wechselte, aus „Dixi“ wurde BMW. Am Ende des zweiten Weltkrieges zer- störten Bomben das Werksgelände schwer, viele Maschinen wurden zuvor in Sicherheit gebracht. Eine vollständige Sprengung durch die Nationalsozialisten konnte ebenso verhindert werden wie eine geplante spätere Demontage durch die Sowjets.
Zögernd lief die Produktion nach 1945 wieder an. Die Verantwortlichen in der DDR ordneten die Entwicklung von Zweitakt-PKW an, 1955 rollte der erste „Wartburg P 311“ aus den Hallen an der Hörsel. Der Nachfolger „Wartburg 353“ war ab 1966 neben dem Zwickauer Trabant allgegenwärtig auf den Straßen Ostdeutschlands. Ein Werksneubau ab 1976 sollte chronischem Platzmangel und logistischen Problemen entgegenwirken. Letztlich konnte auch der Einbau von VW-Motoren ab 1988 das Einbrechen der Nachfrage nach dem Ende der DDR nicht stoppen, 1991 lief der letzte Wartburg vom Band. Eine Ausstellung in den alten Werkhallen mit Fahrzeugen aus allen Epochen erzählt die ganze Geschichte.
Öffnungszeiten
Mo | geschlossen |
Di-So | 11:00 - 17:00 Uhr |
Stiftung Automobile Welt Eisenach Museum
Friedrich-Naumann- Straße 10
99817 Eisenach
Tel.: 03691 / 77212
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Textquelle:
Seyfarth, Gören: Thüringen: Die 99 besonderen Seiten der Region, mdv Mitteldeutscher Verlag GmbH, Halle, 2016, S.50f.
Bildquellen:
Fotos von Barbara Gerlach.