Thüringen-Lese

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Peter Berg
Letzter Mann
Erzählungen

Eine Hommage an die Kunst des Erzählens
Peter Bergs Erzählkonzept beruht auf der souveränen Überschneidung der Wirklichkeit mit dem zärtlichen Übertreiben ihrer Lage, ihrer Situation. Grundgedanke der Texte ist es, dass sich das Ich am Leben beweist. So werden die Helden bei Problemen des Alltags beobachtet, um sie tragikomisch und mitfühlend zu erwischen. Die selbst- oder auch unverschuldeten Ereignisse zwingen die Protagonisten dazu, das Leben nach Veränderungen zu überdenken. Dabei verlieren sie jedoch nie den Glauben daran, dass solche Impulse letztlich Positives bewirken. So wird insgesamt eine Welt beschrieben, die vielleicht nicht immer fair ist mit uns, gleichzeitig aber ist sie auch gefüllt mit Menschen, die versuchen, ihr Bestes zu geben. Berg dazu: »Es gibt kein richtiges oder falsches, es gibt nur das Leben.«

Grenzlandmuseum Eichsfeld

Grenzlandmuseum Eichsfeld

Göran Seyfarth

Als Normalität utopisch war

Es war ein Funken der Hoffnung. Nach der Ablösung der CDU-Regierung 1969 versuchte die sozial-liberale Koalition unter Willi Brandt die Beziehungen zu den Staaten des Ostblocks zu verbessern. Verträge mit der Sowjetunion und Polen über die  gegenseitige Anerkennung der Grenzen wurden geschlossen (wir erinnern uns an den historischen „Kniefall“ Brandts in Warschau), der Status West-Berlins wurde gesichert. 1972 konnte Brandt sich gegen Bedenkenträger im eigenen Land und gegen Erich Honecker, damals Neuling an der Spitze der DDR, durch- setzen, beide Staatsmänner unterzeichneten den Grundlagenvertrag. In Bonn erkannte man die DDR als selbstständigen Staat an – im Gegenzug verlangte man von den Ost-Berlinern Erleichterungen im Kontakt zwischen den Menschen in beiden Teilen Deutschlands.

Eine Folge war das Verkehrsabkommen, die „Information der DDR über Reiseerleichterungen“ erlaubte es Westdeutschen, welche in Gebieten nahe der innerdeutschen Grenze wohnten, grenznahe Orte in der DDR relativ unkompliziert zu besuchen. Millionen Reisende nutzten von 1973 bis 1989 allein den Grenzübergang zwischen dem hessischen Duderstadt und dem thüringischen Worbis. Im ehemaligen Verwaltungsgebäude erinnert ein Museum an die Zeit, als ideologische Schranken eine Grenze schufen, die von menschlicher Vernunft schließlich besiegt wurde. Ein Sechs-Kilometer-Rundweg führt anschaulich zu den Orten der Abgrenzung, zeigt, welcher Aufwand betrieben wurde, um Menschen voneinander zu trennen.

Öffnungszeiten:

Mo geschlossen
Di - So 10:00 - 17:00 Uhr


Grenzlandmuseum Eichsfeld e. V.

Duderstädter Straße 7–9

37339 Teistungen

Tel.: 036071 / 97112

www.grenzlandmuseum.de


*****

Textquelle:

Seyfarth, Gören: Thüringen: Die 99 besonderen Seiten der Region, mdv Mitteldeutscher Verlag GmbH, Halle, 2016, S.92f.

Bildquellen:

Fotos von Barbara Gerlach.

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