Ein Museum ganz besonderer Art erwartet Klein und Groß in dem zum Weimarer Land gehörenden Ort Heichelheim. Das Thüringer Kloßmuseum, welches sich bereits 1999 auf Anregung des Schauspielers Manfred Krug gründete ist ein Teil der touristischen „Thüringer-Kloß-Welt“, welche sich im einstigen herzoglichen Kammergut Heichelheim befindet. Weil Manfred Krug sich 1995 auf die Suche nach einem ebenbürtigen Ersatz für seine defekte Kloßpresse machte und sich auf der Berliner Grünen Woche am Stand des Heichelheimer Kloßteigherstellers Ablig erkundigte, können Neugierige heute in einem sehr modernen, vielseitigen und interessanten Museum alles über die Kartoffel und deren schmackhafte Produkte lernen. Denn nachdem Krug das Gespräch mit dem Kloßhersteller führte, schaltete letzterer eine Zeitungsannonce, woraufhin so viele Pressen zugesendet worden, dass der Aufbau einer Sammlung beschlossen werden konnte. Am Eingang des Museums im oberen Stockwerk kann der Dankesbrief Krugs in diesem Zusammenhang gelesen werden.
Anschaulich, medial und durch historische Requisiten unterstützt gibt es viele Informationen über den Anbau und die Verarbeitung der Kartoffel damals und heute, aber auch Einblicke in das damalige Leben werden dabei gewährt. Besonders beeindruckend ist der Riesenkloß in der Mitte des ersten Ausstellungsraumes, in dem der Besucher ein Video über die heutige Kloßherstellung ansehen kann. Im Nachbarraum auch das Mitteldeutsche Speiseeismuseum, die die große Produktpalette aufzeigt, die Heichelheim heute vorhält. Der Appetit ist geweckt, ebenso wie die Lust, sich im unteren Stockwerk mit den köstlichen Thüringer Produkten einzudecken. Auch für die ganz kleinen Gäste wird im Museum viel geboten. Im Hauptausstellungsraum findet sich eine große Kugelbahn, natürlich auch ganz im Sinne der Kloßwelt. Denn hier stehen Holzfiguren mit Kloßpressen bereit. Der Vorgang der Kloßherstellung wird nicht von Kartoffeln, sondern Kugeln durchlaufen. Auch eine Krabbelecke mit Rutsche ist vorhanden.
Die touristische „Thüringer-Kloß-Welt“ wäre ja keine Welt, wenn nicht noch weiteres hier zu entdecken wäre. Der Shop im Erdgeschoss wurde schon erwähnt, doch was dem Besucher als erstes begegnet, wenn er das einstige Kammergut betritt, ist ein köstlicher Duft nach frisch zubereiteten Thüringer Speisen. Im Eingangsbereich der Tourismusattraktion befindet sich nämlich das dazugehörige Restaurant, mit dem passenden Namen Café Klößchen, welches unter anderem die vorzüglichen Thüringer Klöße, aber selbstverständlich auch Thüringer Kartoffelpuffer – herzhaft und süß – in verschiedenen Variationen anbietet. Nicht nur die Speisen sind regional auf Thüringen gemünzt. Bei der Bierauswahl stößt man unter anderem auf das „Watzdorfer Bier“ in verschiedenen Sorten.
Schreitet man durch das Restaurant, gelangt man zu der Kasse, an welcher die Eintrittskarten erhältlich sind. Nicht nur für das Thüringer Kloßmuseum, sondern auch für die Autoausstellung. Hier finden sich viele Oldtimer-Modelle.
Verschiedene Sonderausstellungen finden im Mitteldeutschen Speiseeismuseum statt, so wie 2024 die Ausstellung mit dem Titel „Nordhäuser Kornbranntwein bis zum HEXEN-Eis. Die Nordhäuser Unternehmerfamilien Hügues und Werther im Wandel der Zeit“.
Adresse:
Heichelheimer Hauptstraße 3
99439 am Ettersberg/OT Heichelheim
Öffnungszeiten:
Mo – So (auch feiertags)
10:00 – 17:00 Uhr
Küchenzeiten:
11:00 – 14:00 Uhr