1849 übernimmt ihn der Unternehmer Ernst Oertel, ab sofort wird der Bruch Oertel I genannt. Vierzehn Jahre später stirbt Ernst Oertel und unter seinem Sohn Karl wird 1865 ein zweiter Bruch gegründet: der Karlsbruch oder auch Oertel II. Die Abnehmernachfrage für Schiefer bewirkt, dass sich Ende des 19. Jahrhunderts das Oertelsche Unternehmen zu einem der größten Schieferbetriebe in Europa vorarbeiten konnte.
Die Brüche wurden dem Eisenbahnnetz angeschlossen, es wurde eine Kabelkrananlage installiert und zwischenzeitlich arbeiteten um die 860 Menschen im Unternehmen. Doch Karl kümmerte sich nicht nur um die Fortführung des Unternehmens, sondern ging auch auf die Bedürfnisse seiner Arbeiter und Angestellten ein. So errichtete er unter anderem ein Wirtschaftsgebäude mit Küche, Speisesaal, eigener Bäckerei und Brauerei, eine Bibliothek, die Schule für Lehesten, ein eigenes Betriebskrankenhaus mit Krankenkasse und das Elektrizitätswerk (noch vor Carl Zeiss Jena wurde der Betrieb mit elektrischer Beleuchtung ausgestattet).
Drei Jahre nach dem Tod von Karl Oertel wird 1906 das Unternehmen „Karl Oertel Schieferbrüche Lehesten GmbH" gegründet. Weitere Schieferbrüche werden aufgekauft und bewirtschaftet. Doch mit dem ersten Weltkrieg ist das goldene Zeitalter auf Eis gelegt. Durch die Inflation gerät die Firma in finanzielle Notlage und erholt sich erst 1925 von der wirtschaftlichen Flaute. Bis zum Ende der 1920er bringen immer mehr neue technische Erweiterungen die Effizienz des Betriebes voran.
Ende der 1920er bringt die Weltwirtschaftskrise eine erneute Flaute in den thüringischen Schieferbergbau. So gerät auch die Firma Oertel in eine Zahlungsunfähigkeit, die nur durch hohe Kredite abgewendet werden kann. Durch die Machtergreifung der NSDAP erfährt der Schieferbergbau jedoch ein erneutes Hoch. Durch den kriegsorientierten Bau der Kasernen findet sich in der neuen Regierung ein neuer Abnehmer für den thüringischen Schiefer. Durch den beginnenden Krieg verlor das Unternehmen jedoch schnell einen Großteil seiner Belegschaft.
Nach Ende des 2. Weltkriegs übernahmen die Alliierten die Nutzung des Schieferbruchs, in dem noch bis 2009 Schiefer abgebaut wurde.
Lesen sie HIER was im Oertelsbruch während des Nationalsozialismus geschah.