Wer kennt sie nicht, die blauen Keramiktassen und -teller mit den weißen Tupfen? Das Traditionsgeschirr kommt aus der thüringischen Stadt Bürgel, die seit Jahrhunderten den Ruf als Töpferstadt genießt.
1234 wird die Stadt zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Scheinbar auf Bemühungen des Abtes des Benediktinerklosters, 1133 gegründet, wurden dem kleinen Ort die Stadtrechte verliehen. Die damalige Befestigung Burgelin auf dem Georgsberg gab der Stadt schließlich den heutigen Namen. Bereits im 15. Jahrhundert lässt sich das Töpferhandwerk in der Stadt nachweisen, seit dem 17. Jahrhundert ist Bürgel schließlich als Töpferstadt bekannt geworden.
Idyllisch gelegen im mittleren Saaletal, zwischen Thüringer Holzland und den Jenaer Kernbergen lag die Stadt einst an der vielgenutzten Handelsroute von Süd nach Nord und gelang somit zu einigem Wohlstand. Nachdem die Route im 13. Jahrhundert verlegt worden war, gingen die Einwohner hauptsächlich dem Ackerbau und verschiedenen Handwerken nach. Dabei genoss das Töpferhandwerk eine Sonderstellung, die sich bis heute gehalten hat. Alte Familienbetriebe und neue Töpferwerkstätten bestehen Seite an Seite weiter, wobei vor allem Gefäße für den alltäglichen Gebrauch hergestellt werden. Wer will, kann den Werkstätten bei der Arbeit zusehen. Vor allem das blaue, weißgetupfte Geschirr ist mittlerweile überregional bekannt und gefragt. Auf dem jährlichen Bürgeler Töpfermarkt Ende Juni, einem der ältesten Töpfermärkte Deutschlands, versammeln sich Handwerker aus ganz Europa und präsentieren ihre Waren.
Aber auch die mittelalterliche Stadtkulisse, Reste des alten Marktes, der Stadtmauer und des Badertores ziehen Besucher an. Auch die Kirche des Benediktinerklosters, 1133-1142 als romanische Pfeilerbasilika erbaut, kann in ihrem Originalzustand besichtigt werden. Weitere historische Gebäude, wie der Zinsspeicher und die Talmühle beherbergen mittlerweile Museen und geben Einblicke in das mittelalterliche Leben.
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Weitere Informationen finden Sie unter www.stadt-buergel.de