Liebe Leserinnen und Leser,
heute wollen Baloo und ich Sie auf ein neues kleines Abenteuer einladen und Ihnen eine Verwandte von Reineke vorstellen.
Da wir nur durch einige Häuser und eine große Wiese getrennt vom Wald wohnen, können wir schon nach ein paar Schritten unseren wilden Nachbarn ganz nah sein. Auf ausgedehnten Gassirunden durchstreifen wir unsere Umgebung, Baloo mit seiner feinen Spürnase meist am Boden und ich mit wachem Blick auf der Suche nach den kleinen und großen Überraschungen, die sich uns entlang des Weges offenbaren.
Da kann es auch durchaus vorkommen, dass wir auf gute Bekannte treffen, zum Beispiel unser im vorherigen Artikel erwähntes Mufflonrudel oder Klappohr, eine Rotfuchsfähe, die ich seit nun schon 3 Jahren kenne. Ich habe sie so genannt, weil ihr linkes Ohr nicht perfekt stehen möchte und sie so unverkennbar für mich macht.
Jeden Morgen beginnen sie und ihre Artgenossen mit ihrer mühsamen Jagd auf kleine Nagetiere wie Mäuse, Kaninchen, junge Feldhasen und Vögel. Aber auch Insekten, Würmer, Früchte, Beeren und Aas stehen auf ihrem Speisezettel. Mäuse gibt es in unserer Gegend viele. Der Tisch ist also reichlich gedeckt, doch ich bin immer hin und her gerissen zwischen meiner Freude, wenn Klappohr reichlich Beute macht und meinem Bedauern, wenn wieder so ein niedliches kleines Fellbündel sein Leben lassen muss. Aber das ist ja nun einmal der Lauf der Natur.
Füchse sind geschickte Jäger. Sie lauern geduldig, schleichen sich geräuschlos an und stürzen sich blitzschnell auf ihre Beute. Dabei bewegen sie sich sehr wendig und geschmeidig. Trotzdem, oder gerade deswegen bringen sie mich immer wieder zum Lachen, weil sie mich in ihrer Art sich zu bewegen, an die so lustig animierten Trickfilmcharaktere von Walt Disney erinnern. Natürlich ist nicht jeder ihrer Versuche von Erfolg gekrönt, aber das gibt mir als Betrachterin die Möglichkeit, diese Aktionen ausgiebig zu beobachten und zu genießen. Hier sind einige Impressionen für Sie.

„Da hat sich doch etwas bewegt.“

„Du entkommst mir nicht.“

„Gleich habe ich dich.“

Ein neuer Versuch

„Wo war sie doch gleich?“

„Aus die Maus!“ - Klappohr hat Beute gemacht.
In diesem Sommer haben Baloo und ich eine besonders schöne Entdeckung gemacht: Meine Füchsin hat erfolgreich 3 süße Welpen aufgezogen. Wir konnten ihnen des Öfteren beim ausgelassenen Spiel zuschauen. Das gemeinsame Raufen dient als Training für ihr späteres Leben, denn sie üben dabei Jagdtechniken, schnelles Reagieren und Abwehrmechanismen.
Gleichzeitig legen sie so die Rangordnung innerhalb ihres Wurfs fest, lernen Signale und Körpersprache ihrer Artgenossen zu verstehen und ihre Kräfte richtig einzuschätzen. Und natürlich haben sie einfach Spaß dabei, zu toben und ihre spitzen Milchzähnchen zu wetzen.
Nachfolgend finden Sie den Beweis dafür. Ein Welpe hält den Schwanz eines Geschwisterchens fest im Maul, während er Baloo und mich aufmerksam mustert.




Wir hoffen, dass Sie unseren gemeinsamen Streifzug genossen haben und verbleiben bis zum nächsten Mal, wenn wir erklären, was Klappohr und die Rehe auf unserem Berg gemeinsam haben, mit herzlichen Grüßen.

Baloo und Kerstin Rohde