Kein Geringerer als Napoleon Bonaparte soll wesentlich zur Erfindung des Nougat beigetragen haben, obwohl der korsische Eroberer nicht gerade als ein begnadeter Confiseur in die Geschichte einging. Während der Kontinentalsperre in seiner Ära brachten die hohen Zölle für Importe aus den britischen Kolonien die italienischen Schokoladenhersteller in Schwierigkeiten. Rohstoffe wie Kakao verteuerten sich erheblich, wurden knapp. Man experimentierte, fand heraus, dass mit gerösteten und gemahlenen Haselnüssen der Kakaoanteil in der Schokolade verringert werden konnte. Die neuentwickelte Masse, die wir heute als dunklen Nougat kennen, hat sich als eigenständige Spezialität erhalten und gibt es heute in unzähligen Varianten. In Schmalkalden, im 1893 gegründeten Café von Willi Viebahn und seiner Schwester Anna Reim, begann man neben dem Tagesgeschäft ab 1920 eigenen Nougat herzustellen und zu vertreiben.
Die Nachfrage war überwältigend, es wurde in den Bau einer Fabrik investiert. Heute verweist bereits eine Hinweistafel an der Autobahn auf die „Viba-Nougat-Welt“, ein Gebäude in Form einer gläsernen Praline. Wer beim Rundgang durch die Schau-Confiserie Lust bekommt, selbst aktiv zu werden, sollte einen der angebotenen Mitmach-Kurse buchen. Ob man als „Einsteiger“ sich einen Überblick verschaffen oder als „Fortgeschrittener“ tiefer in die mGeheimnisse der süßen Leckerei eintauchen will – das Kalorienzählen sollte erst einmal in den Hintergrund treten.
Öffnungszeiten
Mo - Fr | 9:00 - 16:00 Uhr |
Sa | 9:00 - 12:00 Uhr |
So | geschlossen |
*****
Textquelle:
Seyfarth, Gören: Thüringen: Die 99 besonderen Seiten der Region, mdv Mitteldeutscher Verlag GmbH, Halle, 2016, S.85.
Bildquellen:
Fotos von Barbara Gerlach.