Auf einer Fläche von einem Hektar wurde bereits 1580 durch den weimarisch-altenburgischen Kammerherrn Georg Albrecht von Kromsdorf der Renaissancegarten am Standort Kromsdorf errichtet. Die an der Mauer eingefügten Sandsteinbüsten verdankt der Park allerdings Baron Johann Theodor de Mortaigne, welcher die 64 Büsten historischer und exotischer Persönlichkeiten 1664 einfügen ließ und damit ein bis heute europaweit einmaliges Objekt der Kunstgeschichte schuf. Die Entstehung der Büsten war jedoch nicht auf das 17. Jahrhundert begrenzt, sondern umfasste annährend 300 Jahre, vom 16. Bis zum 19. Jahrhundert, bis die letzte ihrer Art fertig gestellt wurde. Neben Karl V. oder Ludwig XIV. können hier auch Figuren der Antike entdeckt werden.
Der bis 1664 ebene Garten wurde in Auftrag von de Mortaigne in rechteckige Stücke eingeteilt, welche durch Wege begrenzt wurden. Nach dem Tod Mortaignes nahm sich der Herzog Wilhelm Ernst des Gartens an. Eine leichte Umgestaltung erfolgte auf seinen Auftrag dahingehend, dass die Figuren Aurora, Flora, Juno und Vesta aufgestellt wurden und die Bepflanzung wertvoller Gehölze erfolgte. Auch ließ er, vermutlich an der Nordostecke des Gartens, eine Orangerie errichten, die aber heute leider nicht mehr erhalten ist. Ebenso wird in historischen Aufzeichnungen von einer angrenzenden Fasanerie berichtet, in der Fasanen und Welschhühner gezüchtet wurden, und deren einstige Fläche heute ein Bestandteil des Sportplatzes ist.
Wie viele andere Anlagen auch, so zum Beispiel das Tiefurter Schloss, fiel auch das Anwesen Kromsdorf den Plünderungen durch französische Soldaten nach der Schlacht bei Jena Auerstedt im Jahr 1806 zum Opfer. Im Anschluss daran war sowohl das Gebäude als auch der Garten für Jahrzehnte dem unaufhaltsamen Verfall ausgeliefert, bis Großherzog Carl Friedrich 1833 neue Büsche und Bäume pflanzen und das Nord- und Südtor mit neuen Flügeln versehen ließ.
Die einst kunstvoll gestalteten Rabatten wurden nicht zuletzt durch die Wirren des 1. Weltkrieges zu ihrem Untergang verdammt. In den Kriegsjahren wurde die heutige Rasenfläche als Ackerland genutzt, nach der Rekonstruktion des Gartens nach Mortaignes Plänen im Jahr 1994 wurde aus Kostengründen auf eine Gestaltung der Rasenflächen im ursprünglichen Stil verzichtet.
Anlässlich der BUGA 2021 befindet sich auf dem Gelände des Kromsdorfer Schossparks ein weiteres sehenswertes Highlight. Nach dem Vorbild des BUGA-Maskottchens wurde hier eine Holzbank aufgestellt, die von zwei mit Gesichtern geschnitzten Gießkannen auf rechter und linker Seite flankiert wird.
Für das leibliche Wohl wird in der Schlossschänke sowie der dazugehörigen Vinothek gesorgt.
Adresse:
Platz der Demokratie 47
99441 Kromsdorf
Öffnungszeiten Hofschänke:
Sa/So ab 11:00 Uhr
Öffnungszeiten Vinothek
Sa/So 13:00 – 18:00 Uhr
Weitere Informationen: https://schlossschaenke-kromsdorf.de/
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Textquellen:
>https://www.ilmtal-weinstrasse.de/seite/520233/buga-2021-schlosspark-kromsdorf.html< abgerufen am 16.07.2021.
Bilder: von Carolin Eberhardt.