Der Trend soll aus Kanada stammen. Dort sind die Winter lang und schneereich und in den kleinen Gebirgsorten herrscht wohl nicht gerade ein Überangebot an Freizeitmöglichkeiten. Wahrscheinlich hat sich ein pfiffiger Rocky-Mountains-Bewohner beim Anblick der verschneiten Berge vor seiner Tür daran erinnert, dass noch ein aufgeblasener Reifen in der Garage hängt, mit dem man vorzüglich talwärts rutschen kann. Egal – der Fun-Sport findet auch hierzulande immer mehr Fans.

Geeignete Berghänge gibt es genügend – so auch in Siegmundsburg im Süden des Freistaates. Rund 200 Meter lang ist die dortige Bahn, bei guten Schneeverhältnissen lassen sich erstaunliche Geschwindigkeiten erzielen. Ein Reifen ist bekanntlich rund, hat kein „Vorn“ und „Hinten“, ist somit nicht lenkbar und dreht die Insassen, wohin er will. Bergauf muss keiner laufen, ein Schlepplift bringt alle, die nicht genug bekommen können, zurück an den Ausgangspunkt.

Eine Altersgrenze für den Spaß gibt es nicht, von Kindern (natürlich in der Mehrheit) bis zu rüstigen Senioren ist alles dabei. Selbst im Sommer kann getubt werden, die Bahn ist mit Kunststoff entsprechend präpariert. Das Highlight vor Ort ist aber die Tubing-Schanze. Bei ihrer Eröffnung war sie die erste ihrer Art in Deutschland. Nach 80 Metern Anlauf lässt der Sprung über den Schanzentisch Flüge bis zu sechs Meter Weite zu. Die Landung erfolgt auf einem großen Kissen. Allerdings sollte man mindestens zwölf Jahre alt und höchstens 70 Kilogramm schwer sein – safety first!

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Textquelle:

Seyfarth, Gören: "Thüringen. Die 99 besonderen Seiten der Region" mdv Mitteldeutscher Verlag GmbH Halle, 2016 ISBN: 978-3-95462-631-1

Bildquellen:

Fotos von Barbara Gerlach