Thüringen-Lese

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Gestaltungsoptionen für einen zukunftsfähigen Arbeits- und Gesundheitsschutz im Pflege- und Dienstleistungssektor

P. Fuchs-Frohnhofen, T. Altmann, S. Schulz, L. M. Wirth, M. Weihrich (Hg.)

Die Pflegebranche ist für die Arbeitsforschung aus mehrern Gründen pragmatisch: Es existieren hohe Belastungen, dabei auch nach wie vor erhebliche körperliche, doch vorallem psychische. Zusätzlich steht die Pfegebranche vor dem Problem, dass immer mehr pflegebedürftige Menschen einer sinkenden Anzahl von Pflegefachkräften gegenübersteht. In der Publikation werden die Ergebnisse einer Zusammenstellung von Verbundprojekten aus dem BMBF mit dem Förderschwerpunkt "Präventive Maßnahmen für die sichere und gesunde Arbeit von morgen" bereitgestellt.

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Obermühle Hetschburg

Obermühle Hetschburg

Carolin Eberhardt

Folgt der Wanderer nach einer ausgedehnten Ruhepause im Gasthof „Zum Lindenbaum“ in Hetschburg dem Ilmradwanderweg in Richtung Bad Berka, so gibt es einiges am Rande des Weges zu entdecken. Bereits nach wenigen Metern befindet sich auf der linken Seite ein großes historisches Gebäude. Damit auch Nichteinheimische wissen, welches Bauwerk oder welche Sehenswürdigkeit sie da betrachten, finden sich auf der Strecke immer wieder Informationstafeln, die von dem „Lindenbaum“-Wirt Michael Cigan gesponsort wurden. So auch an dem besagten historischen Gebäude, der Wanderer steht vor der Obermühle Hetschburg. Das imposante und gut erhaltene Fachwerkhaus blickt auf eine lange und vielseitige Geschichte zurück.

Erbaut und in Betrieb genommen wurde sie um 1750, bis sie 1886 abbrannte und im Anschluss wieder neu aufgebaut wurde. Im Jahr 1905 wurde der Mühlenbetrieb gänzlich eingestellt. Bereits um 1900 befand sich die Mühle im Besitz von Paul Oschatz, der in dem Gebäude das „Marmor—und Metallwerk Hetschburg“ eröffnete, welches zunächst künstlichen Marmor, um 1906 dann auch Sprengkörper herstellte. Lang währte der Betrieb allerdings nicht und wurde bald wieder eingestellt. Ab 1915 befand sich in der Mühle die Metallwarenfabrik „Possin und Döpping GmbH“, die unter anderen versilberte Wandbilder und Luxusgegenstände produzierte. Der Geschäftsführer war der Fabrikant Ernst Possin.

Im Jahr 1921 untersuchte eine Abhandlung über eine seuchenartig auftretende Augenerkrankung der Bachforelle den Zusammenhang der Seuche mit der Eröffnung der Metallfabrik. Ihr Betrieb wurde trotz der dargelegten zeitlichen Zusammenhänge ohne Einschränkungen fortgeführt. Erst 1988 wurde die Produktion endgültig eingestellt und die Fabrik geschlossen. Im Zeitraum von 2001-2004 erfolgte die Renovierung der Mühle und der Umbau des Gebäudes zu einem Mehrfamilienhaus.

 

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Textquellen: 

Weise, Gerhard: Mineralische Rohstoffe und ihre Nutzung im Weimarer Land, MFPA, 1998, S. 63.

Thüringer Metallwarenfabrik Possin & Döpping GmbH. Fabrikation von versilberten Wandbildern und Luxus-Gegenständen. Haupt-Katalog Nr.10 * mit 2 Preislisten, Selbstverlag, 1934.

Das Metall: Zeitschrift für die gesamte mechanische, chemische und elektrochemische Metall-Bearbeitung, 1916, S.222.

Fischer, Erich Wilhelm August: Über eine seuchenartig auftretende Augenerkrankung der Bachforelle (Salmo fario), 1921, S. 3.

Informationstafel, Am Wege nach Bad Berka.

 

Foto: Carolin Eberhardt, 2023.

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