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Im Lerchenwald

"Je älter ich werde, umso mehr erscheint mir
mein Lebensgebäude hell erleuchtet,
aber es ist leer, nur in einem Raum steht
ein kleiner Karton mit Erkenntnis.
Er bleibt dort, bis die neuen Mieter einziehen."

Diese Zeilen sind der Aphorismensammlung vorangestellt und deuten bereits darauf hin, dass die einzelnen vielfältigen Verse und Gedanken die Gesamtheit eines ereignisreichen Lebens widerzuspiegeln suchen.
"Das Leben ist ein Abenteuer, denn niemand weiß, wie es ausgeht."

Das Korbmachermuseum in Tannroda

Das Korbmachermuseum in Tannroda

Carolin Eberhardt

Im Laubengang der Burg Tannroda,im nördlichen Teil des Gebäudekomplexes, befindet sich seit mittlerweile 25 Jahren ein Museum der ganz außergewöhnlichen Art und widmet sich einem traditionell stark mit der Gegend verbundenen Handwerk: der Korbmacherei. Auch heute ist es das erste und einzige Korbmachermuseum Thüringens. Geführt wird das Museum vom Heimatverein Tannroda, welcher sich im März 1996 auf Initiative von damals 18 Heimatinteressierten gründete. Heute zählt der Verein 60 Mitglieder. 

Im oberen Stockwerk des Museums kann ein Einblick in den Alltag und das Leben der einstigen Korbmacherfamilien um 1920 gewonnen werden. Neben der guten Stube, dem Korbmacherwerkzeug und einem original eingerichteten Schlafzimmer, ist hier auch eine echte Bauhausküche zu bewundern. Die netten Museumsmitarbeiter führen durch die einzelnen Räume des Museums und beantworten alle Fragen.

Im Nebenraum geht es dann weiter mit der eigentlichen Korbmacherausstellung. Gleich im Eingangsbereich begegnet der Besucher dem in Korb eingeflochtenen Symbol Tannrodaer Korbflechtkunst: wie soll es anders sein, es handelt sich dabei um das Motiv einer Tanne. Auch das Bauhaus hatte einen großen Einfluss auf das Handwerk des Ortes und der Region. So sind hier Stühle von Erick Dieckmann im Stile des Bauhauses zu bewundern, aber auch mehrere Exponate nach dem Entwurf von Henry van de Velde im Jugendstil sind hier ausgestellt. Weiterhin gibt ess Kinderwagen, einen geflochtenen Schreibtisch und vieles mehr zu entdecken. Die ausgestellten Exponate decken einen Herstellungszeitraum von 1850 bis 1990 ab. 

In der unteren Etage können verschiedene, nicht unmittelbar mit dem Korbflechthandwerk verbundene Gegenstände besichtigt werden, darunter auch mehrere Thüringer Kirchtrachten mit der sogenannten Weimarischen Haube. Daneben erfährt der Besucher an verschiedenen Informationstafeln einiges über die Geschichte der Burg, aber auch über den sogenannten „letzten Schiller“, Alexander von Gleichen-Rußwurm, der Mitbesitzer der Burg war.

Beeindruckend sind die historischen Fotos der original eingerichteten Burgzimmer, durch die man sich den einstigen Glanz und die Eleganz der Herrschaftssitzes besser vorstellen kann.

In regelmäßigen Abständen besucht ein Korbmacher das Museum, um den Besuchern sein Handwerk anschaulich vorzustellen.

2016 wurde das Handwerk des Korbflechtens, seit diesem Zeitpunkt wird es als Flechtwerk bezeichnet, in das Unesco Weltkulturerbe aufgnenommen. 

 

Adresse:

Lindenberg 9, 99438 Bad Berka

 

Kontakt:

thueringer.korbmachermuseum@gmail.com

 

Öffnungszeiten:

Montag - Freitag geschlossen

Samstag/Sonntag 14:00 - 16:00 Uhr

 

Weitere Informationen:

www.thueringer-korbmachermuseum.de

 

 

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Fotos: Carolin Eberhardt.

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