Thüringen-Lese

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Quatsch Didel Datsch

Kinderreime

von Norbert Neugebauer (Autor), Werner Kiepfer (Autor), Petra Lefin (Illustrator)

Kinder wollen unterhalten sein. Sie lieben Geschichten und Spaß, Rhythmus und Reim.
Das Spiel mit den Worten, die einen ähnlichen Klang aufweisen, fasziniert sie. Der Gleichklang und Rhythmus von Versen lassen sie die (Mutter-)Sprache spielerisch erfassen. Dadurch lassen sie sich schnell auswendig lernen, immer wieder nachsprechen und fördern so das Sprachvermögen. - Mit den liebevollen Zeichnungen von Petra Lefin bietet das Heft Unterhaltung für die ganze Familie.

Wahlen in Thüringen

Wahlen in Thüringen

Florian Russi

Sprunghaft wie sonst nirgendwo

Verfolgt man das politische Verhalten der Thüringer, so kann man dort etwas Seltenes feststellen. Nirgendwo sonst in Deutschland hat es sich immer wieder so sprunghaft verändert.

Eigentlich ist Thüringen ein Stammland der Sozialdemokratie. 1875 wurde auf einem Parteitag in Gotha die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP), die heutige SPD, gegründet. Bei den ersten demokratischen Wahlen im Jahr 1919 erzielte diese Partei in Thüringen 33,8 % der Wählerstimmen und wurde damit stärkste Partei. Zusammen mit den 19,7 % der linksliberalen Deutschen Demokratischen Partei (DDP) hatte sie eine absolute Mehrheit.

Am 1. Mai 1920 wurde der Freistaat Thüringen gegründet. Es setzte sich aus den bisherigen Fürstentümern Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg und Gotha, Sachsen-Meiningen, Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzburg-Rudolstadt, Reuß jüngere Linie und Reuß ältere Linie zusammen. Erster Ministerpräsident wurde mit Unterstützung der SPD Arnold Paulssen von der DDP. Im selben Jahr fanden Landtagswahlen statt. Stärkste Partei wurde mit 27,9 % die von der SPD abgespaltene Unabhängige Sozialdemokratische Partei (USPD). Die SPD fiel auf 20,4 % und die Partei des Ministerpräsidenten auf 7,3 %. Bei den Landtagswahlen vier Jahre später obsiegte ein Parteienbündnis aus vier bürgerlich-nationalen Parteien, die unter dem Namen „Thüringer Ordnungsbund“ firmierten und sich mit der antisemitischen „Vereinigten Völkischen Liste“ einließen.

Bei den Landtagswahlen von 1927 wurde die rechtskonservative „Deutschnationale Volkspartei“ mit 33,7 % stärkste politische Gruppierung in Thüringen. 1929, zwei Jahre später, war mit 32,3 % wieder die Sozialdemokratie vorn. Die zuvor starke DNVP fiel auf 4 Prozent. Bei den Wahlen von 1932 gab es wieder einen anderen Sieger: die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP). Sie erzielte 42,5 % der Stimmen.

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges fanden 1947 in den Ländern der Sowjetischen Besatzungszone wieder Wahlen statt. Diesmal kam die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) in Thüringen auf 49,3 % der Stimmen. Das waren 2 % mehr als im Durchschnitt die der übrigen Länder. Bald danach wurden die Länder aufgelöst und die Sowjetische Besatzungszone wurde in die Deutsche Demokratische Republik (DDR) umgewandelt. Die war laut Verfassung ein Arbeiter- und Bauernstaat unter Führung einer einzigen Partei, der SED. 1990 kam es wieder zu freien Wahlen und 1999 errang mit 51 % der Stimmen die CDU die absolute Mehrheit in Thüringen.

Zehn Jahre später schaffte es dann „Die Linke“ mit 31 % der Wählerstimmen an die Spitze und stellte von da an den einzigen Ministerpräsidenten, der aus der SED hervorgegangenen Partei. Dieser Ministerpräsident, Bodo Ramelow, errang sich viel Respekt, doch bei Meinungsumfragen im Jahr 2023 stieg eine neue Partei an die Spitze, die vom Verfassungsschutz des Freistaats Thüringen als rechtsextrem gewertet und beobachtet wird: die AFD. Große Teile der Thüringer Wähler sind mal wieder umgeschwenkt. Warum, das sollten zunächst einmal Soziologen und Psychologen herausfinden.

 

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Bildquellen:

Vorschaubild: Germany Laender Thueringen, 2005, Urheber: Based on a map by de:Benutzer:Jack the shark via Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0; abstimmung-wahl-wählen-umfrage-7402274, Bild von Gordon Johnson auf Pixabay; neu bearbeitet von Carolin Eberhardt.

Gotha-Am Tivoli 1-3-CTH, 2014, Urheber: CTHOE via Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0.

Bundesarchiv, Bild 146-1978-042-11 / Sennecke, Robert / via Wikimedia Commons CC-BY-SA 3.0.

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