Thüringen-Lese

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Ursula Brekle

Familie Stauffenberg

Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 drohte Himmler: „Die Familie Stauffenberg wird ausgelöscht bis ins letzte Glied.“ Vor Ihnen liegt die spannungsreiche Geschichte, die beweist, dass es Himmler nicht gelungen ist, die Drohung wahrzumachen.

Ringclub-Allee in Bergern

Ringclub-Allee in Bergern

Florian Russi

Jungbürgerinitiative mit Nachhaltigkeit

Ein Beispiel einer freien Initiative für ihre Umwelt setzten Jugendliche auf dem Hexenberg im Ortsteil Bergern von Bad Berka.

Vor 26 Jahren klingelte der 10-jährige Max an der Haustür des damaligen Bergerner Ortsbürgermeisters Wolfgang Müller und meldete den Wunsch nach mehr Freizeitangeboten für die örtliche Jugend an. Die Frau des Bürgermeisters, Gudrun Müller, hörte ihn an und versprach Hilfe.

Gudrun und Wolfgang Müller und Bürgermeister Michael Jahn (r) enthüllen die Ringclub-Tafel
Gudrun und Wolfgang Müller und Bürgermeister Michael Jahn (r) enthüllen die Ringclub-Tafel

Zur selben Zeit hatte der damalige Thüringer Ministerpräsident, Bernhard Vogel, die Jugend seines Landes dazu aufgerufen, freie Jugendorganisationen und Initiativen ins Leben zu rufen.

Gudrun Müller war zu dieser Zeit führend beim Trägerwerk Soziale Dienste tätig. Auf ihre Initiative beschloss man dort ein Projekt zur Unterstützung und Gründung freier Jugendclubs. Das Projekt baut auf den Vorstellungen des bekannten Wiener Soziologen Prof. Leopold Rosenmayr auf. Es entstanden insgesamt 37 Clubs, die sich Ring-Clubs nannten. Einer davon in Bergern, um den sich Gudrun Müller persönlich kümmerte.

Die Bergener Jugendlichen überlegten, welche Aktivitäten sie beginnen sollten und dabei entstand die Idee, den Weg der von Bergern durch eine Wiese zum Hexenberg hinaufführt, auf beiden Seiten mit Bäumen zu bepflanzen. Dazu wurde Herr Steiner, Förster im nahen Ilmtal, um Rat gefragt. Er empfahl, eine Ebereschenallee anzulegen. Die Jugendlichen des Ring-Clubs Bergerns sammelten daraufhin in ihren Familien und bei Nachbarn Spendengelder, um den Ankauf der Bäume zu finanzieren.

Die Ringclub-Allee
Die Ringclub-Allee

Es kam eine ordentliche Summe zusammen. Der Förster lieferte die Setzlinge und war von der Initiative so angetan, dass er den Jugendlichen viele Bäumchen zum Geschenk machte. Der Ortsbürgermeister beteiligte sich an den weiteren Kosten. So entstand vor 26 Jahren die heute von Spaziergängern und Wanderern geschätzte Ebereschenallee, von einigen auch „Ringclub-Allee“ genannt.

Wegen der großzügigen Förderung verblieb dem Ring-Club ein Großteil des eingesammelten Geldes. Sie setzten es ein, um auf dem Hexenberg ein Fußballturnier zu veranstalten, an dem sich zahlreiche Jugendgruppen aus der näheren und weiteren Umgebung beteiligten.

Heute leben die Mitglieder des Bergener Ring-Clubs verstreut in der ganzen Bundesrepublik. Sie halten, wie Gudrun Müller bestätigen kann, aber immer noch zusammen und laden sich gegenseitig zu Treffen und Feiern ein.

 

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Fotos: Florian Russi

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